Suhl mit schlechten Noten im ADFC-Fahrradklima-Test 2022

Beim ADFC-Fahrradklima-Test 2022 zeigte sich, dass in Suhl die Bedingungen für das Radfahren als noch schlechter gegenüber früheren Tests wahrgenommen werden.

Beim ADFC-Fahrradklima-Test 2022 zeigte sich, dass in Suhl die Bedingungen für das Radfahren als noch schlechter gegenüber früheren Tests wahrgenommen werden.

Die Fragen zum Fahrradklima wurden entsprechend den Schulnoten auf einer Skala von 1 bis 6 im Durchschnitt mit 4,4 bewertet. Damit ist die Bewertung seit 2012 ständig schlechter geworden: 2012 wurde eine Durchschnittsnote von 3,7 erreicht, 2016 3,8, 2020 4,1. In den Jahren 2014 und 2018 wurde aufgrund der mangelnden Radverkehrsaktivitäten in Suhl und entsprechend geringer Bewerbung des Tests die Mindestteilnehmerzahl von 50 nicht erreicht.

Die Verschlechterung der Bewertung von 4,1 auf 4,4 wird im Bundesvergleich als „starke Verschlechterung“ bewertet. Den ADFC-Kreisverband wundert dies nicht: Nach der Ertüchtigung des Geh-/Radweges entlang der Gothaer Straße waren in Suhl so gut wie keine Verbesserungen für Radfahrende zu verzeichnen. Fast alle Einbahnstraßen sind nach wie vor nicht in Gegenrichtung freigegeben, die Diskussion um die zweite Spur auf den Friedberg machte wieder die Autozentriertheit der Suhler deutlich, die Innenstadt ist nur aus dem Haseltal gut erreichbar, … Und sicher haben manche Radfahrer im Urlaub erlebt, wie Radverkehr in anderen Städten funktionieren kann.

Der Frust über die schlechten Radverkehrsbedingungen drückt sich vermutlich auch in den Teilnehmerzahlen aus: 2012, als noch keine Pedelecs üblich waren, waren 78 Fragebögen beantwortet worden, 2016 waren es 90, 2020 162 und 2022 nur 75.

Besonders schlecht wurde bewertet: die Werbung für das Radfahren, die Fahrradförderung in jüngster Zeit, Fahrradabstellanlagen, die Führung an Baustellen und geöffnete Einbahnstraßen. 40 % der Teilnehmer gaben bei der Frage, ob sie sich als Radfahrer sicher fühlen, die Note 5.

In vielen zusätzlich abgegebenen Kommentaren kommt zum Ausdruck, dass Suhl zu sehr die Interessen des Kfz-Verkehrs berücksichtigt und viel zu wenig für den Radverkehr tut. Im Zeitalter der Pedelecs ist die Topografie schon lange keine Ausrede für die fehlende Radverkehrsinfrastruktur mehr. Aber die Diskussion im Rahmen des ISEK 2040 über den sinnvollen Spurrückbau hat wieder deutlich gemacht, dass Suhl noch viel tun muss, um auch nur etwas fahrradfreundlicher zu werden. Man darf gespannt sein auf das derzeit in Arbeit befindliche Radverkehrskonzept und wie es dann vom Stadtrat bewertet wird.

Im bundesdeutschen Vergleich der Städte mit 20.000 bis 50.000 Einwohnern belegt Suhl den Platz 406 von 447. Die beste Stadt dieser Größenordnung in Thüringen ist Arnstadt auf Rang 82 von 474 mit einer Benotung von 3,53.

Alle Ergebnisse und Auswertungen des Fahrradklima-Tests sind unter https://fahrradklima-test.adfc.de/ergebnisse abrufbar.

 

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    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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