Der Haseltalradweg in Suhl - ADFC Südthüringen

Der Haseltalradweg auf dem Heinrichser Straßenmarkt

Der Haseltalradweg in Suhl

Der Haseltalradweg ist eine wichtige touristische Verbindung zwischen Rennsteig- und Werraradweg und zählt zum überregionalen Radwegenetz in Thüringen.

Auf Suhler Territorium führt er, von Zella-Mehlis kommend, ausgeschildert über die Industriestraße, Fröhliche-Mann-Straße zur Gothaer Straße. Alternativ kann man von Zella-Mehlis über die Straße Am Schießstand fahren. Vor der Gothaer Straße muss man dann die Bahnstrecke am Übergang überqueren und wird an der Ampel an der Fröhlichen-Mann-Kreuzung ausgebremst. An dieser Kreuzung ist besondere Vorsicht geboten, da die für den rechtsabbiegenden motorisierten Verkehr schlafende Ampel zu gefährlichen Situationen führt.

Ab hier muss man den gemeinsamen Fuß- und Radweg benutzen. Dieser wurde in den letzten Jahren ausgebaut und lässt sich nun in beiden Richtungen gut befahren. An einer Stelle könnte es auf diesem Abschnitt zwischen Radfahrern im Begegnungsverkehr eng werden, insbesondere wenn sie schwer bepackt oder gar mit Anhänger unterwegs sind. An einzelnen Seitenstraßen können PKW auf die mehrspurige Ausfallstraße auffahren und deren Fahrer rechnen nicht unbedingt mit Radfahrern. Insbesondere bergab ist deshalb volle Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme geboten.


Trotzdem bleibt als Fazit, dass der Abschnitt von der Stadtgrenze Zella-Mehlis bis Suhl-Zentrum als touristischer Radweg unattraktiv, an manchen Stellen, z.B. Ampeln, unübersichtlich und sogar gefährlich ist und kann z. B. für Familien mit Kindern nicht empfohlen werden. Aber auch Alltags- und Freizeitradler haben wenig Freude an diesem Abschnitt.


Vom Henneberger Haus führt der Radweg bequem ins Zentrum. Der Radler muss hier trotzdem vorsichtig fahren, denn nicht alle Fußgänger halten sich an die farbliche Abtrennung von Fuß-und Radweg oder überschreiten die Friedrich-König-Str. zwischen Lauterbogencenter und Steinwegcenter, ohne auf den Straßenverkehr zu achten.
Was im Zentrum fehlt, sind sichere und möglichst wettergeschützte Abstellanlagen, wo der Radtourist sein Gepäck unterbringen kann, um sich dann unbeschwert bei einem Stadtbummel den Sehenswürdigkeiten, Museen, Geschäften oder Restaurants zu widmen. Wie wäre es mit einem „Radhaus“ in der Nähe des Rathauses? Leere Büro- und Geschäftsräume gibt es doch genug.


Ab dem Suhler Zentrum hat der Radweg nur noch ein geringes Gefälle ohne wesentliche Gegensteigungen. Von hier an wird der Radweg von Alltagsradfahrern häufiger genutzt. Insbesondere an Wochenenden wird er von Freizeitradlern und Familien stark frequentiert.
Aber welcher Radtourist wird sein Bike samt Ausrüstung so, wie ausgeschildert, an der Viaduktkreuzung treppab, durch die Unterführung und wieder treppauf schieben? Der ortskundige Radler fährt mit dem Autoverkehr über die Ampel, wechselt an der gegenüberliegenden Fußgängerampel rechts auf den gemeinsamen Rad-und Gehweg. Hält er sich wenige Meter weiter an die Ausschilderung landet er vor dem Bauzaun einer Dauerbaustelle. Eine Umleitung ist nicht ausgewiesen. Also muss er wenden und ein Stück zurückfahren. Auf dem hauptstraßenbegleitenden Gehweg muss er an der nächsten Ampelkreuzung rechts abbiegen. Vom Gehweg auf die Straße hopsen und dieser Straße (Auenstraße) ins Wohngebiet Aue II folgen. Das wissen jedoch nur Ortskundige. Warum schafft es die Verwaltung nicht, diese Umleitung des Haseltalradweges auszuweisen?


Durch den Stadtteil Aue führt der Radweg auf mehr oder weniger guten Nebenstraßen nach Heinrichs. Insbesondere die Heinrichser Straße ist dringend sanierungsbedürftig. In Heinrichs lohnt sich eine kurze Pause am verkehrsberuhigten Straßenmarkt mit dem sehenswerten Rathaus im fränkischen Fachwerkstil. Anschließend führt der Radweg durch das Gelände des ehemaligen Fahrzeug- und Jagdwaffenwerkes. Die Straße ist hier neu gebaut, jedoch verfallen viele Gebäude auf dem Gelände. Krass ist der Kontrast zu den restaurierten Fachwerkbauten in Heinrichs.


Links zweigt ein Radwanderweg ins Dreisbachtal ab, auf dem sportlich ambitionierte Radfahrer über den Kleinen Thüringer Wald Richtung Schleusingen oder Themar gelangen können. Auf dem Haseltalradweg überquert man wenig später die Verbindungsstraße nach Albrechts. Seit einigen Jahren gibt es hier einen guten Radweg abseits der unübersichtlichen Straße in diesen Ortsteil.
Der Radweg schlängelt sich nun auf schmalen Wegen nach Mäbendorf. Hier führt die Route auf wenig befahrenen Nebenstraßen zum Spielplatz am Ortsende - an schönen Wochenenden ein beliebter Treffpunkt von Familien. Bis Dietzhausen geht es abseits des Straßenverkehrs direkt an der Hasel entlang – der wohl schönste Abschnitt des Haseltalweges auf Suhler Territorium. Zwischen Dietzhausen und Wichtshausen kann der gemeinsame Geh- und Radweg auf der linken Straßenseite benutzt werden. Im Ort zweigt man nach links auf kaum befahrene Nebenstraßen ab. Am Ortsende verlässt man auf einem gut ausgebauten Radweg abseits der Straße das Suhler Stadtgebiet.


Fazit: Ab Suhl Zentrum verdient der Haseltal-Radweg seinen Namen zu Recht.
Verbesserungsvorschläge: Eine sichere Führung über die Viaduktkreuzung und die Sanierung der Heinrichser Straße.

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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