Gefahr durch Poller auf Radwegen
Am 25.09.2023 meldete das Freie Wort einen schweren Unfall eines Radfahrers aufgrund eines Pollers. Leider sind solche Unfälle gar nicht so selten.
Der Radler hatte wegen der tiefstehenden Sonneden Poller in der Kassler Straße in Schmalkalden nicht rechtzeitig erkannt. Er verletzte sich so schwer, dass er mit dem Rettungswagen ins Klinikum gebracht werden musste.
Dieser Fall ist nicht der erste schwere Unfall mit einem Poller auf einem Radweg. Insbesondere bei Fahrten in der Gruppe oder eben bei tiefstehender Sonne ist die Gefahr groß, einen solchen nicht oder zu spät zu sehen.
Dazu heißt es in der Empfehlung für Radverkehrsanlagen ERA 2010, Pkt. 11.1.10:
„Um diese Gefahren zu minimieren, werden folgende Empfehlungen gegeben:
- Sind bei selbständigen Radwegen bzw. im Außerortsbereich bauliche Maßnahmen zur Fernhaltung der Kraftfahrzeuge nötig, sollte zunächst die punktuelle Verengung des Weges auf 2,00 m mittels seitlicher Bordführungen, unterstützt durch seitliche Poller, geprüft werden. Sind Poller bzw. Sperrpfosten im Weg unverzichtbar, sind diese auffällig zu färben und nach beiden Seiten voll retroreflektierend auszuführen. Sofern sie nicht gleichzeitig als Standort eines Verkehrszeichens oder ähnlich hoher Einbauten dienen, sind sie in der Zufahrt in einem ca. 20 m langen Keil aus weißer Randmarkierung einzufassen, welcher den Weg teilt.“
Nicht markierte Poller sollten deshalb beim Mängelmelder oder gleich bei den vor Ort zuständigen Behörden gemeldet werden. Wenn keine Möglichkeit gesehen wird, auf die Poller zu verzichten, muss zumindest die Markierung gefordert werden.
Unabhängig davon sollten Radfahrer gerade jetzt im Herbst bei tiefstehender Sonne besonders aufmerksam sein. Bei Gruppenfahrten ist es sinnvoll, Hindernisse wie z. B. Poller oder Gegenverkehr von vorn nach hinten durchzurufen.